Achtung! Dieser Beitrag bezieht sich unter Umständen auf eine vergangene Photo+Adventure und ist nicht mehr aktuell.
Dem größten Raubtier Europas in Österreich in freier Wildbahn zu begegnen, bezeichnen Christine Sonvilla und Marc Graf als Lottosechser. Wo man mit viel Glück einen von wenigen Braunbären finden kann, und wo es die beiden Naturfotografen und -filmer überallhin verschlagen hat, um mit Braunbären auf Tuchfühlung zu gehen, möchten wir in unserem heutigen Blogbeitrag erzählen. Christine und Marc gehören seit Jahren zum treuen Team der Photo+Adventure Referenten und begeistern mit verschiedenen Vorträgen, Seminaren und Workshops rund um das Thema Naturfotografie. Dieses Jahr stellen Sie auf der Photo+Adventure 2017 ihr Multimediaprojekt “LEBEN AM LIMIT: Braunbären in Mitteleuropa – Zusammenleben (un)möglich?” vor.
Konzept & Idee hinter dem Projekt
Die großen Raubtiere sind in Österreich sehr selten und haben keinen besonders guten Ruf. Rasch landen die Bären bei uns in den Negativ-Schlagzeilen. In Österreich führen sie deswegen ein Leben am Limit. Lediglich in Kärnten, im Grenzgebiet zu Italien und Slowenien, gibt es eine Handvoll Bären. Unweit unserer Landesgrenze ist das Miteinander oder Nebeneinander von Braunbär und Mensch jedoch längst Realität. Slowenien verfügt über eine der weltweit dichtesten Bärenpopulationen. Gerade einmal 150 Kilometer Luftlinie von der österreichischen Grenze entfernt leben in Südslowenien etwa 560 Braunbären, auf einer Fläche von rund 5000 km², das entspricht ca. 6 Prozent der Fläche Österreichs.
Grund genug für Marc Graf und Christine Sonvilla diesem Faktum genauer auf den Zahn zu fühlen. Im Juni 2015 starteten sie deswegen gemeinsam mit ihrem Foto-Kollegen Robert Haasmann ein Projekt, das sich intensiv mit dem Leben der Braunbären in Mitteleuropa beschäftigt und die großen Raubtiere in ganz neuem Licht präsentiert: Mittels DSLR-Weitwinkel-Fotofallen mitten drin statt nur dabei und spannender Reportagefotografie.
Bis dato gibt es im gesamteuropäischen Raum kein vergleichbares Multimediaprojekt, das sich der Thematik „Mensch und Bär“ intensiv angenommen hat. Dabei ist das Thema absolut zeitgemäß und hat auch einen dezidierten Bezug zu Österreich: „Gibt es in Österreich und auch generell in Mitteleuropa eine Zukunft mit und für große Raubtiere?“ Da Foto- und Filmmaterial von wildlebenden Braunbären in Österreich denkbar schwer zu erarbeiten ist, zieht es sie seit letztem Jahr immer wieder ins bärenreiche Slowenien. Dort wollen sie mehr über die Raubtiere herausfinden, sie in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und auf spannende Weise fotografisch wie filmisch dokumentieren.
Wie sieht das konkret aus?
Mittels gekonnter Reportagefotografie erzählen sie die Geschichten von Jägern, Wissenschaftlern, Schafhirten, sprich all jenen, die mit den Bären direkt oder indirekt in Kontakt kommen. Und sie erzählen vor allem von ihren eigenen Erlebnissen und Abenteuern in den Bärenwäldern Mitteleuropas. Sie erzählen von hautnahen Begegnungen, bei denen sie sich bis auf wenige Meter an die Braunbären heranwagen, von den unzähligen Stunden, die sie wartend und pirschend auf Bärenbeobachtungen hoffen und den Glücksmomenten. Wie etwa dann, wenn es ihnen gelingt Jungbären beim Klettern zu fotografieren, die Liebesavancen der Großen mitzuerleben oder das ungestörte Treiben eines wildlebenden Braunbären in seiner natürlichen Umgebung zu dokumentieren. Sie erzählen auch von überraschenden Bären-Begegnungen mitten auf der Straße und von Nahkontakten mit ihrer Ausrüstung.
Denn von Bären abgeleckte Frontlinsen zählen zum Arbeitsalltag. Wieso? – Die Spezialität von Marc und Christine sind DSLR-Weitwinkel-Fotofallen, die sie im Wald aufbauen, um ganz nahe Einblicke in das Leben der Bären zu erhalten. So manchen Bären packt dabei schon mal die Neugier und er nimmt die ausgelegten Kameras genauer unter die Lupe. Verschmierte Frontlinse inklusive. Bis dato gibt es noch kein vergleichbares hochauflösendes Weitwinkel-Fotomaterial von Braunbären aus Mitteleuropa.
“Leben am Limit” und die Braunbären der Photo+Adventure 2017
Das Duo Sonvilla und Graf ist mehrmals pro Tag im Rahmenprogramm der Photo+Adventure 2017 vertreten. Wer die beiden Live erleben möchte, hat am Wochenende mehrere Möglichkeiten, nämlich bei drei kostenlosen Vorträgen, einem Seminar und zwei Workshops. Wenn die beiden nicht gerade im Vortragssaal stehen oder Ihr Wissen in einem Seminar oder Workshop weitergeben, findet man Sie auch bei Ihrer Fotoausstellung “Leben am Limit” im Messe Congress.
Samstag, 11. Nov. 2017 | |||
10:45 - 11:15 Uhr | Wildes Slowenien - Christine Sonvilla / Slowenischer Tourismusverband | Weltweit.Reisen | » Mehr Infos |
13:00 - 14:30 Uhr | Actionfotografie: Den Autofokus richtig einsetzen (bereits ausverkauft) | Seminar | » Mehr Infos und Tickets |
Sonntag, 12. Nov. 2017 | |||
10:00 - 10:30 Uhr | Unter Bären - Christine Sonvilla / Leben am Limit | Fachvortrag | » Mehr Infos |
10:45 - 11:15 Uhr | Wildes Slowenien - Marc Graf / Slowenischer Tourismusverband | Weltweit.Reisen | » Mehr Infos |
12:00 - 16:00 Uhr | Reportagefotografie – Christine Sonvilla | Workshop | » Mehr Infos und Tickets |
15:00 - 18:00 Uhr | Kleines ganz Groß: Makrofotografie – Marc Graf | Workshop | » Mehr Infos und Tickets |
Seminare und Workshops sind kostenpflichtig, Tickets bitte rechtzeitig im Ticketshop sichern.
Mehr über Marc Graf und Christine Sonvilla
Marc Graf (www.grafmarc.at) und Christine Sonvilla (www.sonvilla.at) sind preisgekrönte Fotografen (Beca MontPhoto, WWF Förderpreis, Nature Images Award, BBC Finalisten, The Nature Conservancy, Glanzlichter, etc.), Filmer und Autoren mit Universitätsabschlüssen in Naturschutzbiologie (Marc & Christine) sowie Germanistik (Christine).
Hauptsächlich arbeiten sie an Naturschutzprojekten, bei denen sämtliche ihrer Fähigkeiten – von biologischer Expertise über Fotografie, Film, Text und Vortragspräsentation – zum Einsatz kommen.
Im Verlauf der letzten Jahre widmeten sie sich intensiv der Weitwinkel-DSLR-Fotofallenfotografie. Sie starteten das Projekt „LEBEN AM LIMIT“ www.lebenamlimit.at und erzielten die ersten high-res Fotofallenbilder von Europäischen Braunbären in Mitteleuropa sowie die ersten high-res Fotofallen-Bilder von einem der wenigen durch Österreich streifenden Luchse.
Ihre Fotos, Filme und Texte werden von Naturmagazinen (Universum Magazin, Servus Magazin, NaturFoto, Terre Sauvage u.v.m.), österreichischen Nationalparks, Naturparks, dem BMLFUW sowie Naturschutz- und Wissenschaftsinstitutionen angefragt. Sie steuern zudem Material für TV Naturdokus bei, berichten über ihre Fotoprojekte in HDAV-Vorträgen und arbeiten als Fototrainer für die Canon Academy Austria.